Die Schwäbische Zeitung meldet, dass die Staatsanwaltschaft Stuttgart die Prüfung der Insolvenz des Pfullendorfer Küchenbauers Alno übernommen hat.

Die Behörde untersuche, ob es Hinweise auf eine mögliche Insolvenzverschleppung gibt. Die Gesellschafter des Unternehmens werfen dem ehemaligen Vorstandschef und der Finanzchefin vor, das volle Ausmaß der Unternehmenskrise verschwiegen zu haben. Außerdem stellt sich die Frage, ob die Eigentümer andere Gläubiger benachteiligt haben.

Parallel zur Staatsanwaltschaft prüfe auch der Insolvenzverwalter, ob in der Vergangenheit bei Alno die Interessen der Gläubiger gewahrt wurden. Sollten dies nicht der Fall sein, ergeben sich Ansprüche gegen die Handelnden bei Alno und die Empfänger der Leistung.

So weit, so üblich. Dass die Unterlagen automatisch an die Staatsanwaltschaft gehen, steht schon in den Mitteilungen in Zivilsachen, liebevoll MiZi genannt. Und dass der Insolvenzverwalter das Verfahren auf Anfechtungs- und Haftungsansprüche durchleuchtet, kann vorausgesetzt werden, ist ja immerhin sein Job.

Es bleibt dabei: wenn ein Unternehmen in die Krise kommt, muss der Geschäftsführer aufpassen, damit er und seine Familie danach nicht „am Fliegenfänger“ hängen.

Mein Tipp: lesen Sie mal, was wir geschrieben haben zur Haftung von Geschäftsführern, zur Anfechtbarkeit von Zahlungen an Gesellschafter und von Miete, die an eine der Ehefrau gehörende Gesellschaft gezahlt wurde.

Und führen Sie sich unsere Infografik zu Gemüte, die erklärt, wann ein Insolvenzantrag gestellt werden muss. Leider gibt es einen kleinen Fehler in der Grafik – wer ihn findet, bitte in die Kommentare schreiben. Unter den Kommentatoren verlosen wir ein Exemplar der Insolvenzordnung (Bitte eine gültige eMail-Adresse hinterlassen. Die Gewinner werden ausschließlich über diese eMail-Adresse kontaktiert. Natürlich werden die eMail-Adressen nicht weitergegeben und auch nicht für andere Zwecke verwendet. Falls es mehr als einen Interessenten geben sollte, entscheidet das Los).

Ach ja: und wenn es wirklich knapp ist, können Sie auch – ganz uneigennützig – unser Krisenpaket „Last Minute“. Ohne Schnickschnack und zum Festpreis.

 

Nachtrag:
Das Gewinnspiel ist beendet, die Infografik ist ausgetauscht und Justitia (wie schön) die Gewinnerin.