Beruflich kümmern wir uns eher um die klassischen Unternehmen, also Organisationen, zu deren Zielen auch das Erzielen von Gewinn gehört. Wenn das nicht wie gewünscht klappt, werden wir gerufen.

Nun berichtet Spiegel Online von einem Kostensenkungsprogramm das scheinbar einen erfolgreichen „Turnaround“ bewirkt hat:

„Vatikanstadt – Der Vatikan hat 2012 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das Haushaltsjahr sei mit einem Plus von 2,2 Millionen Euro abgeschlossen worden, teilte der zuständige Kardinalausschuss mit. Noch im Jahr 2011 war ein Defizit von knapp 15 Millionen Euro aufgelaufen. Trotz der positiven Bilanz forderte das Gremium weitere ‚Reformen zur Kostensenkung'“.

Es ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse der Vatikanbank (Istituto per le Opere di Religione) in diesen Zahlen nicht enthalten sind.

Übrigens hat das Bundesverfassungsgericht in BVerfGE 66, 1, 19 für das – hier zugegebenermaßen nicht einschlägige – deutsche Insolvenzrecht festgestellt, dass Kirchen nicht insolvenzfähig sind (so alsdann auch übernommen in § 45 des „Gesetzes zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes und von Verfahrensgesetzen der ordentlichen Gerichtsbarkeit“ des Landes Baden-Württemberg).

Unabhängig davon habe ich die Hoffnung, dass die Gewinnerzielung jedenfalls nicht zu den primären Zielen dieses „nichtstaatlichen Völkerrechtssubjekts“ namens Vatikan zählt.