“What about shareholders’ rights to sue corporate officers and directors for breach of fiduciary duty if they fail to maximize shareholder wealth? Such a right turns out to be illusory. Executives’ and directors’ duty of loyalty to the corporation bars them from using their corporate positions to enrich themselves at the firm’s expense, but unconflicted directors remain legally free to pursue almost any other goal.”

“Courts uniformly refuse to actually impose sanctions on directors or executives for failing to pursue one purpose over another. In particular, courts refuse to hold directors of public corporations legally accountable for failing to maximize shareholder wealth.”

Lynn Stout, Professorin für Corporate & Business Law an der Cornell University Law School in „The Shareholder Value Myth: How Putting Shareholders First Harms Investors, Corporations, and the Public“

Diese Zitate sind mir (wieder) eingefallen, als ich die aktuellen Meldungen zur Praktiker-Insolvenz gelesen habe.

Allerdings dürfte es in diesem Fall schon rein tatsächlich schwierig sein, die Manager in die Verantwortung zu lesen, denn:

„die Chefs wechselten häufiger als das Sortiment“,

fasst die Süddeutsche das Agieren an der Spitze zusammen.

Wie schwierig es ist, Manager für mögliches Fehlverhalten in Anspruch zu nehmen, zeigt der Prozess um Thomas Middelhoff, den der Insolvenzverwalter der Arcandor AG auf einen zweistelligen Millionenbetrag in Anspruch nimmt. Und dabei geht es um relativ einfache Ansprüche: der Insolvenzverwalter ist der Auffassung, Middelhoff und anderen Ex-Vorstandsmitgliedern seien für die Jahre 2006 bis 2008 zu Unrecht Sonderboni bewilligt und ausbezahlt worden, außerdem überhöhte Abfindungsbeträge.

Dem vorläufigen Insolvenzverwalter von Praktiker, Christopher Seagon von Wellensiek, ist jedenfalls viel Erfolg und alles Gute zu wünschen – ebenso, wie den rund 20.000 „Praktiker-Männern“ (und -Frauen).