„Ein Genie macht keine Fehler. Seine Irrtümer sind Tore zu neuen Entdeckungen.“ (James Joyce)
Jeder weiß, dass Fehler eine gute Gelegenheit zum Lernen sind. Leider wissen wir aber auch alle aus eigener Erfahrung, dass diese Chance oft ungenutzt verstreicht.
Nun haben sich Christopher G. Myers, Bradley R. Staats und Francesca Gino – sämtlich Wissenschaftler von US Business Schools mit der Frage befasst, unter welchen Umständen und warum Menschen eher aus Misserfolgen lernen (Harvard Business School, Working Paper 14-104 vom 18.04.2014).
Es war ein Fehler, diesen Lernprozess nicht vorher anzustoßen, ist man versucht zu kalauern.
Ihre Beobachtungen legen nahe, dass die Fähigkeit aus Fehlern zu lernen, von drei Faktoren abhängt:
- der Einstellung, die die Person zu dem hat was passiert ist – Lernen wird begünstigt, wenn die Person dies selbst auch als Fehler sieht und außerdem nicht die „Schuld“ auf externe Faktoren schiebt.
- der Klarheit der Verantwortlichkeit für den Fehler – unterschiedliche Formen der Rechenschaftspflicht können danach entweder dazu führen, dass negative Ergebnisse akzeptiert werden oder dazu, die Verantwortung dafür anderen zuzuschieben.
- Und schließlich nimmt Anstrengung eine Schlüsselrolle im Hinblick auf das Lernen ein (tja, ohne Fleiß kein Preis, wie schon unsere Altvorderen uns und wir unseren Kindern ebenso eindringlich wie nutzlos erklärt haben).
Aus diesen Feststellungen leiten die drei Wissenschaftler Folgerungen für Führungskräfte ab, wie sich das Lernen in Organisationen verbessern lässt; namentlich durch (1.) Ermutigung, dass Fehler erlaubt sind, (2.) Bewertung der Ereignisse im Nachhinein, (3.) aktive Steuerung der Mehrdeutigkeit von Verantwortung, (4.) vorausschauende Planung und (5.) förderndes Feedback.
Mal sehen, was wir daraus lernen.