Machen wir uns nichts vor: Dienstleister wie wir sind in einer relativ komfortablen Situation. Die Akten sind ohnehin alle digitalisiert und das meiste lässt sich vom Homeoffice aus per eMail, elektronischem Datenraum, Telefon und Videokonferenz erledigen. Viele andere sind deutlich schlechter dran.

Etwas ungewohnt ist es aber schon. Normalerweise vereinbaren wir natürlich persönliche Besprechungstermine mit den Auftraggebern und den Investoren.

Wir erklären, wie ein Unternehmensverkauf funktioniert, schauen uns die Unternehmen an, erläutern den Ablauf, sichten Unterlagen, besprechen die Strategie. Dass diese intensive Zusammenarbeit jetzt hauptsächlich über Video stattfindet, war am Anfang „komisch“ – aber mittlerweile klappt es ganz gut.

Aber nicht alles lässt sich so erledigen. Wenn es „heiß“ wird, sind persönliche Termine einfach unumgänglich.

Gestern beispielsweise hatte ich eine Besprechung bei der es um den Verkauf eines größeren Betriebs ging. Neben mir waren der Gesellschafter-Geschäftsführer und der potentielle Käufer dabei.

Das Händeschütteln zur Begrüßung entfiel. Wir saßen im Besprechungsraum an unterschiedlichen Ecken (was bei dem großen Raum sicher komisch aussah). Auch beim Rundgang durch die Fertigungshallen hielten wir maximalen Abstand, weswegen ich jetzt heiser bin, weil ich so laut reden musste und zum Abschied gab es noch einen Spritzer Desinfektionsmittel aus dem bereitstehenden Spender. Die mitgebrachte Schutzmaske trug trotz guter Vorsätze allerdings keiner von uns.

Ansonsten aber war alles wie immer, außer vielleicht, dass angesichts der bestehenden Unsicherheiten bei der Frage des Kaufpreises noch wichtiger als sonst ist, wie das Risiko fair zwischen Käufer und Verkäufer verteilt werden kann. Aber dazu in meinem nächsten Beitrag.