Die Deutsche Unternehmerbörse hat eine Umfrage zu Unternehmensnachfolge durchgeführt und jetzt die Ergebnisse veröffentlicht.

Von Anfang Februar bis Ende März 2020 waren Unternehmer und Nachfolger zu ihren Erfahrungen zu abgeschlossenen oder noch laufenden Nachfolgeprozessen befragt worden. Rd. 45 % der Antworten stammen von Verkäufern und 55 % von Käufern – wie viele Antworten es überhaupt gab, ist leider nicht veröffentlicht.

Nur 19% der Befragten übergeben ihr Unternehmen innerhalb der Familie.

Für Unternehmer ist daher der Verkauf an einen externen Käufer mit 52 % eine der beliebtesten Alternativen für das Finden eines Nachfolgers geworden. Auf Platz findet sich das Fremdmanagement mit 38 % – also eigentlich das Behalten des Unternehmens.

Für die Übernehmer war die Hauptmotivation der Übernahme der Beginn einer eigenen Selbständigkeit. An zweiter Stelle rangiert das Motiv des strategischen Zukaufs durch andere Unternehmen.

Dabei haben 85% der potenziellen Nachfolger angegeben, sich bei der Suche Zeit lassen zu können und keinen Handlungsdruck zu haben. Dem entsprechend suchen rd. 25 % der potenziellen Nachfolger schon seit mehr als drei Jahren und etwa 35 % zwischen einem und zwei Jahren.

Interessant ist, dass die potenziellen Nachfolger in dieser Zeit im Schnitt Kontakt zu fast acht Verkäufern hatten. Noch interssanter wäre es, zu wissen, warum es jeweils nicht geklappt hat.

Der Kauf von Unternehmen aus der Insolvenz scheint für Interessenten ebenfalls eine attraktive Alternative zu sein. So gaben 58 % der Befragten an, diese Option ins Auge gefasst zu haben. 30 % sind am Kauf eines insolventen Unternehmens interessiert, scheuen allerdings aufgrund mangelnder Erfahrung davor noch zurück und etwa 10 % wollten das nicht, da sie das für zu aufwendig hielten.

Wenn Sie hier öfter mitlesen, wissen Sie aber schon, dass der Kauf aus der Insolvenz in der Regel nicht nur deutlich einfacher ist als ein „normaler“ Unternehmenskauf, sondern im Regelfall auch weniger Haftungsrisiken mit sich bringt.

Aus Sicht der Verkäufer rangieren der Erhalt ihres Unternehmens dicht gefolgt vor der Höhe des Kaufpreises und der Arbeitsplatzsicherheit als wichtigste Ziele.

Auch die Verkäufer scheinen es dabei nicht ganz so eilig zu haben. Rd. 40 % wollen ihn in weniger als zwei Jahren abschließen, 30% wollen sich hingegen mehr als drei Jahre Zeit lassen.

65 % der Befragten würden übrigens einen Berater hinzuziehen. Das ist schlau, denn sogar der Professor macht „Reklame“ für Transaktionsberater.

Und wenn sie ganz schlau sind, beauftragen sie uns 😎