Wir haben unser Logo überarbeitet, genauer: überarbeiten lassen (das alte finden Sie im Moment noch in unserer Firmenbroschüre).

Weil es uns zunächst nur darum ging, ein paar neue Ideen zu bekommen, hatten wir ohne große Erwartungen ein Projekt bei 12designer gestartet, einer Plattform, die Designer und Abnehmer zusammenbringt.

Logo

Zunächst sucht man die Kategorie aus (Logo, Namensfindung, Webdesign etc.) und legt die Vergütung fest, die der Urheber des „Sieger-Entwurfs“ erhalten soll. Außerdem kann man ein paar Extras buchen.

Dann geht es daran, ein Briefing zu verfassen. In unserem stand (auszugsweise):

„Wir sind als Rechtsanwalt und Unternehmensberaterin selbständig. Unsere Mandanten sind ausschließlich Unternehmen.

Wir beraten nur Unternehmer in Sondersituationen, insbesondere:

  • Unternehmenssanierungen/Krise
  • Insolvenzvermeidung bzw. -steuerung
  • Finanzierung von Unternehmen/Beteiligungen
  • Verkauf von Unternehmen
  • Nachfolgelösungen

Unsere Besonderheit ist, dass wir den juristischen Blickwinkel und die betriebswirtschaftliche Perspektive zusammenbringen und eine wirklich umfassende Lösung anbieten. 

Bislang haben wir uns um den Claim „Werte realisieren“ bewegt – daher auch der Name „tryffel“ – eine Spielerei mit der Assoziation des Trüffel-Pilzes als etwas seltenes, wertvolles, verstecktes. 

Da Beratung „People Business“ ist, erscheint es uns erforderlich, unseren Namen „Schnee-Gronauer“ stärker zu betonen. […]

Nun geht es darum, ein stimmiges Gesamtkonzept zu finden, das die geschilderten Schwierigkeiten zum Ausgleich bringt. 

Die Gestaltung des Logos muss dazu passen und eigenständig sein (keine §§, keine Waagen, keine Säulen etc.) und kann gerne auch innovativ sein. Außerdem muss das Logo sowohl mit dem Zusatz „Rechtsanwalt“ als auch mit „Unternehmensberatung“ funktionieren.“

Hier haben wir den ersten Fehler gemacht, denn wir hatten das Briefing auf deutsch verfasst, weil wir nicht damit gerechnet hatten, dass tatsächlich Designer von überall auf der Welt ihre Entwürfe einreichen werden – beispielsweise von den Philippinen, aus Italien, Spanien und Griechenland.

Außerdem hatten wir die Optionen bei 12designer zuerst so eingestellt, dass jeder Grafiker alle bislang eingereichten Entwürfe sehen kann. Der Haken daran ist aber, dass dann die Entwürfe nicht so eigenständig sind und zudem viele Grafiker nicht an solchen öffentlichen Projekten teilnehmen; aus der nachvollziehbaren Sorge, dass ihre Entwürfe dann von den Kollegen in anderen Projekten weiterverwendet werden.

Insgesamt lief das Projekt drei Wochen. In dieser Zeit haben 16 verschiedene Designer insgesamt 95 (!) unterschiedliche Entwürfe hochgeladen. Zu diesen Entwürfen haben wir jeweils individuell Feedback gegeben und Wertungen von 1 bis 5 vergeben. Unser zweiter „Fehler“ war, dass wir den Zeitaufwand hierfür vollkommen unterschätzt hatten. Das war auch deswegen zeitraubend, weil die Bedienung der Seite in diesem Punkt recht umständlich ist.

Unsere Erfahrung ist, dass zwei Arten von Designern an diesem Projekt teilgenommen haben. Solche, die schnell irgendeinen Standard zusammenbasteln und mit der Schrotflinte versuchen, den Geschmack des Auftraggebers zu treffen, und solche, die sich ernsthaft Gedanken über das Briefing machen und auch inhaltlich fundiert arbeiten.

Wir hatten das Glück, dass sich von der zweiten Gruppe etwa fünf Grafiker beteiligt hatten, die jeweils sehr gute, und allesamt geeignete Entwürfe eingereicht hatten, so dass es uns am Ende wirklich schwer fiel, „unseren“ Entwurf auszuwählen.

Auch was die Qualität der Designer angeht, scheint es Unterschiede zu geben, die vom Hobby-Künstler bis zum absoluten Vollprofi reichen.

Der Entwurf für den wir uns letztlich entschieden haben, stammt von einem Designer der ganz sicher in Kategorie zwei fällt: Mike Reiss aus Alfeld an der Leine; im Hauptberuf Leiter Grafisches Design bei Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG.

Es scheint der Kreativität nicht abträglich zu sein, wenn man seinen Arbeitstag in dem wunderbaren von Walter Gropius gebauten Fagus-Werk verbringt, das mittlerweile zum UNESCO-Welterbe gehört.

Auch die Beratung war klasse und der Kontakt sehr nett. Wir freuen uns schon auf die nächsten Projekte, die wir gerne wieder mit Herrn Reiss zusammen realisieren wollen.

Unser Fazit: Plattformen wie 12designer sind gut, um schnell viele verschiedene Ideen zu bekommen. Wenn es dann aber darum geht, dauerhaft miteinander zu arbeiten, sind andere Aspekte wichtig.

Es ist wie bei jeder Beratung, sei es Gestaltungs-, Rechts- oder Unternehmensberatung, Was zählt, ist die persönliche Erfahrung und Kompetenz der Beraters und eine kooperative, gut koordinierte Zusammenarbeit.

 

Nachtrag 2017: Nach etwas mehr als dreieinhalb Jahren haben wir unser Logo nochmals angepasst.