Gerade eben erst bin ich auf den „Abschlussbericht zum Forschungsprojekt Controlling mittelständischer Unternehmen in der Region Osnabrück-Emsland“ des Instituts für Mittelstandsfragen Osnabrück aus dem Jahr 2002 gestoßen (leider ist das Dokument mittlerweile nicht mehr zum Download verfügbar).

Der rd. 100 Textseiten lange Bericht ist zwar schon etwas betagt, stellt aber dennoch eine ausgezeichnete Lektüre dar, vor allem wegen seines empirischen Teils.

Seinerzeit waren an 1.470 regionale mittelständische Unternehmen Fragebögen verschickt worden, die von 171 Unternehmen beantwortet wurden.

Einer der Befunde der empirischen Erhebung lautet:

„Trotz der hohen Akzeptanz des Controlling sind die entsprechenden Systeme in den befragten Unternehmen bei weitem nicht ausgereift. Hinsichtlich der organisatorischen Umsetzung und des Instrumenteneinsatzes existieren noch erhebliche Defizite.“

Im Hinblick auf Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern konstatiert die Untersuchung:

„Die Ergebnisse in dieser Unternehmensgruppe bzgl. des Controllingverständnisses bzw. der dem Controlling zugewiesenen Aufgaben zeigen, dass Koordinationsaufgaben, die Einrichtung eines technischen Informationssystems sowie die Beratung in rechtlichen und steuerrechtlichen Fragen keinen hohen Stellenwert besitzen.“

Ich befürchte, dass sich in den letzten 10 Jahren nicht allzuviel getan hat. Jedenfalls hat das Zentrum für Insolvenz und Sanierung an der Universität Mannheim (ZIS) im November 2006 als die drei wichtigsten Insolvenzursachen benannt:

  • Fehlendes Controlling (79%)
  • Finanzierungslücken (76%) und
  • Unzureichendes Debitorenmanagement (64%)

Schade, diese Probleme sind hausgemacht.