Der Verkauf eines Restaurants oder allgemein von gastronomischen Betrieben ist schwierig. Vor allem die Finanzierung des Kaufpreises bereitet Probleme, weil Banken bei „Gastro“ skeptisch sind. Oftmals zu recht, weit es alles andere als einfach ist, ein erfolgreiches Konzept zu etablieren und gute Erträge zu erzielen. „Rach, der Restauranttester“ weiß ein Lied davon zu singen.

Allerdings trifft die Skepsis der Banken auch die Verkäufer und Käufer gutgehender Lokale, wie das folgende Beispiel aus unserer Beratungstätigkeit zeigt. Gesucht wurde ein Käufer für ein sehr gut eingeführtes und rentables Restaurant inklusive Immobilie.

Das Lokal lag in hervorragender Lage einer schönen Altstadt einer mittelgroßen Stadt. Seit über 30 Jahren bestand das Restaurant bereits und hatte einen guten Ruf und ein einzigartiges Konzept. Auch die Gewinne stimmen. Nun wollte der Auftraggeber sich verändern und etwas ganz anderes machen.

Verkauft werden sollte das gesamte Inventar und das Konzept des Lokals mit allen Rezepten etc. Besonderes Know-how war nicht erforderlich, der Inhaber stand für eine Einarbeitung und Übergabe zur Verfügung.

Außerdem gehörte zum Gesamtpaket die Immobilie: ein gepflegtes und ganz und gar außergewöhnliches historisches Fachwerk-Ensemble – sorgfältig renoviert und saniert und mit einen einladenden Gartenhof. In der Immobilie wurden – eher nebenbei und ohne Marketingaktivitäten – ein paar Zimmer vermietet und es gab sogar noch freie Flächen für weiteren Ausbau.

Die Kaufpreisvorstellungen des Verkäufers waren vernünftig – insgesamt gute Ausgangsbedingungen.

Für die erste Ansprache von potentiellen Erwerbern erstellten wir einen anonymisierten Teaser (Kurzexposé), in dem wir die wichtigsten Eckdaten des Objektes anschaulich darstellten. Wir sprachen die Dehoga an und Branchenblätter, schalten Anzeigen, recherchieren Interessenten und sprachen diese direkt an. Die Resonanz war gut.

Es gab eine große Anzahl von Interessenten, die das Objekt erwerben wollten; über einen Zeitraum von mehreren Monaten führten wir diverse Gespräche.

Allerdings positionierten sich sämtliche Banken, die von den Kaufinteressenten für eine (Teil-)Finanzierung ins Boot geholt werden sollten ausgesprochen zurückhaltend. Alle forderten eine relativ hohe Eigenkapitalquote von 40 %. Obwohl die bisherigen Erträge gut ausgereicht hätten, um das Objekt auch mit deutlich weniger Eigenkapital zu erwerben.

Das machte es für alle Kaufinteressenten unmöglich, das Objekt zu erwerben. Hintergrund: Das Gastronomie-Gewerbe wird von den Banken sehr kritisch bewertet; das Rating ist – unabhängig von dem konkreten Unternehmen – schlecht. Um sich abzusichern bestehen die Banken auf hohen Eigenkapitalquoten.

Um dennoch einen Ausstieg unseres Auftraggebers aus der unternehmerischen Tätigkeit zu realisieren, wurde ein Geschäftsführer eingestellt, der das Restaurant seitdem eigenverantwortlich führt – mit der Option auf einen Erwerb. Die Immobilie und das Restaurant selbst bleiben – erst einmal – im Eigentum des Verkäufers.

Fazit

Wer in den Gastronomiebereich möchte, benötigt ein gewisses Eigenkapital. In diesem Fall mangelte es nicht an potentiellen Interessenten – sondern vielmehr an der Finanzierung!

Das Beispiel zeigt, wie schwierig eine Finanzierung selbst bei einem Objekt ist, das außergewöhnlich ertragreich ist. Ein Umstand, der eine Unternehmensübertragung im Gastronomiebereich für alle Beteiligten sehr schwierig gestaltet.

 

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