Ein in den 40er Jahren gegründetes inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen sollte übertragen werden. Zu den Kunden zählten große Industriekonzerne. Eigentlich fast alles gut – aber nur eigentlich.

Das Unternehmen produzierte nach Vorgaben und Spezifikationen der Kunden Maschinen und Maschinenkomponenten, Systeme des technologischen Stahlbaus und Stahlkonstruktionen sowie Behälter und Apparate bis zu 60 t. Fertigungsgewicht. Im Bereich des Sondermaschinenbaus lag der Fokus in der Herstellung von Einzelteilen bzw. Sonderbauteilen, Prototypen und Kleinserien.

Der jetzige Geschäftsführer hatte das Unternehmen von der Familie des Gründers erworben. Die Gewerbeimmobilie verblieb bei der Familie und wurde von ihm deshalb nur gepachtet. Instandsetzungsmaßnahmen im Gebäude- und Grundstücksbereich fielen in seine Verantwortung.

Zirka seit 2009 waren die Umsätze rückläufig, es wurde gespart. Geld für Schönheitsreparaturen und die Pflege des Außenbereichs sollte nicht aufgewendet werden.

Als der Auftrag zum Verkauf des Unternehmen in 2017 kam, war sowohl das Grundstück, die Parkflächen und die Gewerbehalle in desolatem Zustand. Jahrelanges nicht pflegen zeigte deutlich seine Wirkung.

Der Zustand des kleinen Verwaltungsgebäudes war nicht besser. Die Produktionshalle stellte sich noch schlimmer dar.

Kaufwillige Investoren gab es anfangs reichlich. Auf Ortstermine folgten Absagen. Das Problem? Zu ungepflegt. Zu dreckig. Macht nix her. Immobilie sähe baufällig aus.

Fazit

Bei einer meiner ersten Übertragungen war ich noch erstaunt, als seinerzeit einer der Investoren anmerkte, dass dringend mal durchgekehrt werden müsste. Das hielt ich für nicht relevant. Über die Jahre zeigte sich aber: Das ist ein Thema. Es ist nicht wichtig, dass alles neu ist, aber ob etwas gepflegt ist oder über Jahre vernachlässigt wurde, macht  für viele Investoren einen Unterschied. Vor allem auch deshalb, weil der pflegliche Umgang mit dem eigenen Unternehmen einem potentiellen Investor auch verdeutlicht, dass es eine gelebte positive Unternehmenskultur gibt.