Einschätzungen und die daraus folgenden Entscheidungen werden bei jedem von uns ebenso oft wie unbewusst durch eine ganze Reihe von Denkfehlern beeinflusst.

Diese systematischen Verzerrungen führen dazu, dass die Wirklichkeit sich nicht an die Erklärungen hält, die wir uns für sie zurechtlegen. Weil wir uns der systematischen Fehleinschätzung aber in der Regel nicht bewusst sind, schließen wir aus unseren Beobachtungen häufig auf falsche Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung.

Ein schönes Beispiel für die Nichtbeachtung der Regression zur Mitte habe ich heute auf Spiegel Online gefunden. Da heißt es:

Schlechtes Abschneiden beim Schulvergleich: Pisa-Absturz schockiert Schweden.

Deutschland schaute einst ehrfürchtig auf Schweden, das Pisa-Wunderland. In der aktuellen Studie ist es jedoch abgestürzt wie kein anderes. Erschreckend, sagen Bildungsexperten. Was ist da schiefgelaufen?

Die Regression zur Mitte bezeichnet das Phänomen, dass nach einem extrem ausgefallenen Messwert die nachfolgende Messung wieder näher am Durchschnitt liegt.

Da wir uns dieses statistischen Zusammenhangs normalerweise nicht intuitiv bewusst sind, machen wir den Fehler, die Werte der Vergangenheit einfach in die Zukunft zu extrapolieren – also eine gewisse Richtung anzunehmen und versuchen, diese zu unrecht unterstellte Entwicklung irgendwie zu erklären.

Außergewöhnliche Ergebnisse wechseln sich mit durchschnittlichen ab. Ganz ohne dass da etwas „schiefläuft“.