Krisensituationen stellen eine ganz besonders Herausforderung dar: auch beim Unternehmensverkauf. Beim Unternehmensverkauf in der Krise – auch Distressed M&A genannt – geht es buchstäblich um Tage.

Dann muss der Transaktionsberater sofort „von 0 auf 100“ kommen und seine Abläufe im Griff haben. Wenn das der Fall ist, läuft es so wie hier:

Der Auftrag, den uns der vorläufige Insolvenzverwalter am 27. August 2013 gab, war eindeutig: „Findet binnen vier Wochen einen Investor, der ein insolventes Projektierungsunternehmen aus dem Elektro-/Anlagenbau übernimmt!“

Der Verwalter hatte wenig Spielraum: Der Vorfinanzierungseitraum war fast ausgeschöpft und ein Massekredit schwierig.

Also hieß es unter Hochdruck Unterlagen sichten, einen Termin vor Ort vereinbaren, ein Exposé erstellen und vor allem potentielle Interessenten recherchieren und anzusprechen.

In der Zusammenfassung liest es sich, als sei es ein Picknick gewesen:

  • 3. September: Kontaktaufnahme zu einem potentiellen Investor
  • 4. September: Abschluss der Vertraulichkeitsvereinbarung
  • 4. September: Wir richten einen passwortgeschützten exklusiven Datenraum ein und stellen erste Dokumente zur Verfügung
  • 25. September: Nachdem während der vorherigen drei Wochen Vorgespräche geführt und Dokumente ausgetauscht wurden, begleiten wir den ersten Verhandlungstermin in dem insolventen Unternehmen mit sehr positivem Gesprächsverlauf
  • 30. September: Der Investor bestätigt sein Kaufinteresse
  • Mitte Oktober: Endverhandlung mit dem Investor und dem Insolvenzverwalter
  • Ergebnis: Übertragende Sanierung geglückt; Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten.

Na ja und dann gab es natürliche noch zahllose weitere Gespräche, Telefonate, Besprechungen, Termine vor Ort, lange Abende etc. mit dem Investor und einer ganzen Reihe weiterer Interessenten.

Und Glück gehört auch immer ein bisschen dazu, wenn binnen eines sehr engen Zeitfensters eine übertragende Sanierung realisiert werden muss.